fs36 FlyByWire

Leistung und Sicherheit in neuen Dimensionen!

Unter diesem Leitgedanken entsteht in der Akaflieg Stuttgart ein neuer Segelflugzeug-Prototyp. Das wichtigste Merkmal erkennt man schon am Namen – FlyByWire: Erstmals wollen wir auf die im Kleinflugzeugbau übliche mechanische Steuerung verzichten. Stattdessen steuern wir die Ruder ausschließlich mit elektrischen Aktuatoren an.

Sicherheit durch Digitalisierung

Während computergesteuerte Raketen vollautomatisch rückwärts auf der Erde landen, sind in der Kleinluftfahrt die meisten Flugunfälle noch immer auf Pilotenfehler zurückzuführen. Im Vergleich zur bisherigen passiven Pilotenunterstützung durch beispielsweise Kollisionswarnsysteme schaffen wir mit dem FlyByWire-System erstmals die Möglichkeit einer aktiven Unterstützung des Piloten und reduzieren seine Arbeitsbelastung. Gemeinsam mit dem Institut für Luftfahrtsysteme der Universität Stuttgart bringen wir das redundante Flugsteuerungssystem im minimalistischen Platzangebots eines Segelflugzeuges unter. Die dadurch erreichte mechanische Entkopplung der Bedienorgane und Steuerflächen ermöglicht ein aktives Eingreifen des Flugsteuerungsrechners, bevor es zu kritischen Fluglagen oder strukturellen Überlastungen kommt.

Leistungssteigerung durch Digitalisierung

Die elektrische Ansteuerung der Steuerflächen schafft gegenüber der mechanischen Ansteuerung ganz neue Möglichkeiten in Bezug auf Platzbedarf und Flexibilität. Da die Signalübertragung über Kabel deutlich weniger Bauraum als mechanische Steuerstangen benötigt, ermöglicht uns die FlyByWire-Technologie die Realisierung zusätzlicher unkonventioneller Steuerflächen, wie einer Flächenklappe. Dadurch können wir unsere Flügelfläche und damit auch den Reibungswiderstand verringern, wodurch sich die Schnellflugeigenschaften deutlich verbessern.

Das versteckte Potential liegt jedoch im Flugsteuerungsrechner, welcher die Aktuatoren beliebig ansteuern kann, wodurch sich immer eine optimale Auftriebsverteilung einstellen lässt.

Bereit für die Zukunft

Ferner ist durch das FlyByWire-System beispielsweise das Eingrenzen des Flugbereichs eines Flugschülers, aktive Flatterdämpfung und vieles mehr möglich. Gerade im Hinblick auf die voraussichtliche Integration von autonomen Drohnen in den Luftraum ist auch die Vermeidung von Kollisionen oder Luftraumeinflügen denkbar, sodass auch das Segelflugzeug seinen Platz in der Zukunft finden wird.

Noch mehr Infos

Die fs36 ist längst nicht mehr nur eine Idee. Seit einiger Zeit sitzen wir schon an der Auslegung und Konstruktion. Sogar die ersten Probestücke wurden bereits gebaut! In den nächsten Monaten wird wöchentlich jeweils ein Akaflieger seine Arbeit an der fs36 vorstellen.

Auf der Projektseite der fs36 findet ihr genauere Daten und eine Übersicht der bisher vorgestellten Arbeiten.

Gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz