Text von Fridolin Sturm.
„Damals in Spanien…“
So beginnen immer die Geschichten von unseren Ehemaligen abends am Flugplatz in gemütlicher Runde. Die Geschichten, die immer glänzende Augen bei den jungen Akafliegern wecken, wenn die, die schon etwas länger dabei sind, über ihre Fluglager in Spanien erzählen.
Aber was steckt wirklich hinter diesen Geschichten? War es wirklich so atemberaubend wie es immer beschrieben wird?
Auf den ersten Blick sieht man 2000km Autofahrt durch drei Länder mit Anhänger und einem Ziel mitten in Spanien, das wirklich keiner von uns Jungen kennt. Ist es den Aufwand wirklich wert? Nach eingehender Überlegung kommt man zu dem Schluss: Wir werdens nur rausfinden wenn wirs einfach machen! Nach kurzer Zeit haben wir auch schon auf Anfrage die Einladung vom Real Aeroclub de Toledo am Flugplatz in Lillo bekommen. Die meiste Arbeit lag dann darin alles zusammenzusuchen, sprich: Welche Autos? Welche Flugzeuge? Wer fährt überhaupt mit? Woher bekommen wir Sauerstoffsysteme für die hohen Wolkenbasen? etc. Aber auch diese Hürde wurde gemeistert. Und was und auch sehr gefreut hat: Wir konnten auch bei einigen ehemaligen Spanienfahrern wieder Sehnsüchte wecken! Nachdem nun alles gepackt war, machten wir uns dann auf den Weg, die langen 2000 km nach Lillo, mit einem Zwischenstopp, mit Übernachtung am Atlantik.
Nach zwei Tagen Autofahren sind alle ohne Probleme in Spanien angekommen, bei fast 40°C. Damit war die nächste Hürde genommen. Nach einem herzlichen Empfang der Spanier und einer Einweisung in Flugplatzgegebenheiten und Operationen, konnten auch schon die ersten Flüge absolviert werden. Die nächsten drei Wochen sollte uns nun das volle Programm erwarten. Von Blauthermik und Wolkenthermik bei Basen über 4000m, über Wellenlagen, für deutsche Verhältnisse plötzliche Stürme und bis hin zu sehr gutem Wetter bei viel Wind war alles dabei! Die Bilder sprechen klarere Worte:
Aber wir sind nicht nur geflogen. Wir besuchten auch die umliegenden Städte wir Madrid und Toledo, historische Orte wie El Escorial und das Valle de Los Caidos:
Außerdem hatten wir wunderschöne Abende, selbstverständlich auch mit unseren spanischen Fliegerfreunden, bei denen man die südländische Stimmung unter imposantem Sternenhimmel genießen konnte. Auch ein Pool durfte bei diesen Wetterlagen nicht fehlen:
Die drei Wochen vergingen wie im Flug. Kaum da, schon war wieder fast ein Monat rum. In den ersten Wochen danach ist es für die meisten von uns noch nicht so richtig fassbar, dass wir schon wieder zurück sind. Aber denkt man in ruhiger Minute mal darüber nach, dann kommen die atemberaubenden Bilder wieder in den Kopf, die Erinnerung an die wunderbaren spanischen Nächte und die schöne Zeit mit unseren spanischen Freunden. Wir möchten uns nochmal bei den Mitgliedern des Real Aeroclub de Toledo bedanken für die Gastfreundschaft und Hilfe, damit unser Lager zu einem Erfolg werden konnte. Genauso wollen wir uns bei allen bedanken, die uns die Ausrüstung geliehen haben und generell dieses Fluglager ermöglicht haben. Wir sind uns sicher, dass wir in Zukunft irgendwann wieder nach Spanien fahren werden und können diese Reise auch nur allen Segelfliegern empfehlen. Nun müssen wir uns erstmal wieder an die deutschen Wetterbedingungen gewöhnen, aber wenn wir jetzt am Flugplatz sind und abends in gemütlicher Runde zusammen sitzen, dann werden uns sicher ewig die Bilder im Kopf sein von „Damals in Spanien…“
Die eine oder andere Außenlandung hatten wir dann auch noch. Unserer spanischen Freunde konnten uns aber bestens dabei helfen den kleinen Schaden zu beheben, so dass wir 2 Tage später wieder abheben konnten!