Prinzipiell ist in der fs35 ein CD155 Retrofitkit für die DA40D verbaut. Da beim Umbau einer DA40 jedoch viele Kabelbäume im Flugzeug weiterverwendet werden, fehlen diese im Kit. Wir haben uns daher entschieden die gesamte Elektrik von der Cessna172-CD155-Installation zu übernehmen, da wir mit dieser auch optimal von Technify Motors unterstützt werden können. Um den Anforderungen redundanter FADEC-Stromversorgung gerecht zu werden wurde auch die Flugzeugstromversorgung aus dem CD155-Cessna-Umrüstkit übernommen. Wie im Bild zu sehen haben wir die Elektrik-komponenten deutlich kompakter als in der geräumigen Cessna angeordnet, da unser Brandspant wesentlich kleiner ist.
Auf der anderen Seite des Brandspantes wurde es ebenfalls eng. Hier sind die FADEC (Motorsteuergerät), Generatorsteuergerät, Motorkabelbaum, Backup-Batterien für Motorsteuerung und das Dynon-System, Transponder, Funkgerät sowie das Kollisionswarngerät und die gesamte Verkabelung für das Instrumentenbrett untergebracht.
Nach dem Bau von Halterungen für alle Bauteile begannen wir die Kabel zu verlegen. Dabei mussten wir feststellen, dass in unserer Werkstatt in den letzten Jahren zwar viel Flugzeug gebaut wurde, jedoch wenig Elektrotechnik gemacht wurde. Daher mussten zuerst passendes Werkzeug, Kabelschuhe und Crimpkontakte für Stecker besorgt werden.
Als äußerst praktisch hat es sich erwiesen alle Leitungen direkt beim Verlegen mit einem Schrumpfschlauchbeschriftungsgerät eindeutig zu beschriften. Diese sind dann auch im Schaltplan dokumentiert. Als Hilfe zum sauberen Verlegen der Einzeldrähte und Herstellen des Kabelbaums benutzten wir weiße L-Profile aus Kunststoff, welche später wieder entfernt werden.
Nachdem alle Kabel der Stromversorgung und Motorelektrik verlegt waren und wir zwei Tage mit Prüfen und Durchmessen verbracht hatten, kam der spannende Moment. Zum ersten Mal Akku anschließen, Sicherungen stecken, Hauptschalter anschalten. Raucht es? Fällt eine der Sicherungen? Nein, das CED (Central-Engine-Display) und das AED (Auxillary-Engine-Display) starteten und begannen zu leuchten. Anschließend führten wir einige Tests der Motorelektrik durch und begannen mit dem Einbau der Avionik im Instrumentenbrett. Zentrale Elemente sind zwei Dynon Skyview HDX Displays. Das Dynon-System kommuniziert über serielle Schnittstellen mit Transponder, Kollisionswarngerät und GPS-Modul. Die Verbindungen zu Funkgerät, Intercom, Sensordatenbox mit IMU und zwischen den Displays wird über das Dynon SV-Net hergestellt.
Für die meisten Komponenten des Dynon-Systems haben wir die mitgelieferten Stecker und Kabel benutzt, was die Installation deutlich vereinfachte. So zum Beispiel bei der Audio-Verkabelung des Intercoms, welches mit Funkgerät, Headsets und Kollisionswarngerät verbunden ist. Die Audiokabel wurden durch den Haubenrahmen in das Gepäckfach zu den Headset-Buchsen verlegt. Ebenfalls durch den Haubenrahmen verlaufen die Koaxialkabel zur Funk-, FLARM- und ADSB-Antennen im Seitenleitwerk, sowie zur Transponder-Antenne auf der Rumpfunterseite unterhalb des Tanks.
Nach dem ersten Power On der Avionik wurde angefangen das Dynon-System zu konfigurieren. Nun kommunizieren beide Displays miteinander, sowie mit Transponder, Funkgerät und Kollisionswarngerät. Kollisionswarnungen werden außerdem am AIR Traffic Display von AIR Avionics angezeigt. Bei ersten Tests konnten bereits ADSB-Signale und Funksprüche von vorbeifliegenden Airlinern in der Werkstatt empfangen werden.
Prinzipiell stehen am Dynon eine Moving-Map und ein Primary-Flight-Display mit künstlichen Horizont, Fahrt-, Richtungs- und Höhenanzeige zur Verfügung. Alternativ können diese Anzeigen auch als Rundinstrumente dargestellt werden. Die Displays ermöglichen die Anzeige der Map und des PFDs getrennt auf beiden Bildschirmen, sowie auf einem gesplitteten Bildschirm. Außerdem soll später das Bild der Schleppkamera auf einem Display angezeigt werden.
Ausblick:
Weiter geht es hier in nächster Zeit mit Fertigung und Einbau der Steuerknüppel, Austausch des provisorischen Instrumentenbretts, Installation der elektrischen Trimmung, Einbau der Lichter, der elektrischen Heizungssteuerung und Verkabelung von Spritpumpe sowie Propakkusteuerung.