Andere Projekte

Auch wenn wir uns auf die Fahnen schreiben „forschen, bauen, fliegen“, und versuchen diese Dinge in einem Projekt zu vereinigen, so verfolgen wir noch diverse andere Projekte unter diesem Motto, welche nicht zwangsläufig als Gruppenprojekt mit einer fs-Nummer honoriert werden. Dennoch sind so schon einige tolle Ideen realisiert worden.

Icaré II

Das Solarsegelflugzeug der Universität Stuttgart

Im Rahmen von weiteren Flugversuchen als Vorbereitung auf folgende Rekordflüge sollte eine Vielzahl von Änderungen erprobt werden. Nach einem fehlgeschlagenen Eigenstart landete das Solarflugzeug unsanft auf der Asphaltbahn und wurde stark beschädigt. Der Flügel, das kostbarste Teil des Segelflugzeugs mit den Solarzellen blieb zum Glück unversehrt.

Da die meisten am Bau beteiligten Studenten mittlerweile das Diplom hatten und nicht mehr an der Universität waren, wurde die Akaflieg Stuttgart gebeten das Solarsegelflugzeug zu reparieren. Innerhalb von drei Monaten wurde der gebrochene Leitwerksträger, das Höhenleitwerk, das Rumpfboot und diverse Einbauten wieder hergestellt. Daniel Brauer, damaliger Betreuer des Segelflugzeugs am IFB und ein Großteil der Aktiven waren mit der Reparatur des Icaré II beschäftigt. Für den Wiederaufbau des Leitwerksträgers benötigten wir eine neue Röhre. Diese wurde auf einer massiven Metallröhre mit Styroporrippen aufgebaut und später an den vorderen Teil des Rumpfes angepasst. Um dem Leitwerk wieder den richtigen Hebelarm geben zu können wurde das letzte Stück der Röhre zwischen die beiden in eine Helling eingespannten Rumpfsegmente gebaut. Nach 14 Stunden absaugen und mehreren Arbeitsgängen Spachteln wurde der Rumpf nur knapp 24 Stunden vor der Abreise nach Leipzig (Messe) noch Lackiert und poliert. Die Anzahl der Nachtschichten war gegen Ende der Reparatur recht hoch. Leider existieren keine Bilder vom fertigen Rumpf, da alles sehr schnell gehen musste.

Weitere Informationen rund um das Solarsegelflugzeug Icaré II gibt es hier.

Auftragsarbeiten

Für Segelflugzeughersteller fertigen wir Instrumentenbrettabdeckungen, Lüftungskanäle, Ruderscharniere und ähnliche Kleinteile. Auch andere Firmen greifen gerne auf unsere Kompetenzen im Bau von Faserverbund-Bauteilen zurück.

AdaDMSt

Studenten programmieren – Segelflieger profitieren

AdaDMSt ist im Rahmen von Michael Musers Studienarbeit als Unterprojekt von AdaPilot entstanden. Zur Zeit erstellen wir in der Akaflieg Stuttgart für die DMSt Baden- Württemberg mit AdaDMSt die Wertungen. Für die Weiterentwicklung von AdaDMSt sucht Peter Hermann interessierte StudentInnen, welche im Rahmen einer HiWi-Tätigkeit Ada erlernen und die WWW-Anbindung und Flugoptimierung programmieren. Ziel dieses Projektes ist die Schaffung einer ähnlich einfachen Flugeinreichung für SegelfliegerInnen wie es heute schon beim Online Contest existiert, so wie es eigentlich auch für DMSt-Online für diese Saison geplant war, leider aber auch in naher Zukunft nicht zu erwarten ist. Eindeutiger Vorteil von AdaDMSt ist die schon vorhandene Auswerte-Software, welche schon erprobt und (sehr wichtig) auch in Gebrauch ist.

Flitedac

Der Flugdatenschreiber

Bei der Flugerprobung von Segelflugzeugen und anderen Leichtflugzeugen werden heutzutage meist noch relativ einfache Methoden und Hilfsmittel verwendet, die oft lediglich qualitative Aussagen über die Flugeigenschaften und die Flugleistungen des betrachteten Luftfahrzeuges zulassen. Quantitative Ergebnisse sind, wenn überhaupt, bedingt durch die simplen Hilfsmittel und Methoden nur ungenau zu ermitteln und werden nur durch Mittelwertbildung aus mehreren Messungen unterschiedlicher Piloten aussagekräftig.

Im Gegensatz hierzu werden bei der Flugerprobung von größeren Flugzeugen grundsätzlich aufwendige Meßeinrichtungen verwendet, die es den Flugerprobungsingenieuren und Testpiloten ermöglichen sämtliche zur Beschreibung des Flugzustandes notwendigen Parameter zu erfassen und derart aufzuzeichnen, so daß sie zu einem späteren Zeitpunkt (am Boden) zur genauen Auswertung zur Verfügung stehen. Somit kann der Testpilot sich voll auf das exakte Ausführen des entsprechenden Manövers konzentrieren und ist nicht durch das Ablesen und Dokumentieren der Meßwerte belastet, die durch die unvermeidlichen Ablesefehler zusätzlich noch verfälscht sind.

Im Rahmen von Flugerprobungen und besonders für exakte Modellbildungen, auch im Hinblick auf die Simulation bestehender oder projektierter Flugzeuge, sind derartige Flugversuche unerläßlich, da die flugmechanischen Kenngrößen eines Flugzeuges auch heute nicht hinreichend genau durch Rechnung zu ermitteln sind. Zudem können Flugzeuge objektiver miteinander verglichen werden.

Es ist einleuchtend, daß die oben beschriebenen Anlagen und Verfahren nicht ohne weiteres im Bereich der Leichtflugzeugerprobung eingesetzt werden können, da die verwendeten Anlagen zu schwer, zu voluminös und nicht zuletzt zu kostspielig sind.

Ziel dieser hier vorgestellten Arbeit war es, eine Meßanlage, bestehend aus Sensorpaketen, Signalkonditionierung, Datenerfassungseinheit und der notwendigen Software zu entwickeln und zu erproben, die auf die Anforderungen und Beschränkungen im Bereich der Leichtflugzeugflugerprobung speziell zugeschnitten ist. Die komplette Anlage ist so ausgelegt, daß sie in ein beliebiges Segelflugzeug in verhältnismäßig kurzer Zeit eingerüstet werden kann und möglichst wenige Modifikationen an der Zelle des zu erprobenden Flugzeuges benötigt.

Die vorliegende Arbeit wurde als Diplomarbeit in der Akademischen Fliegergruppe Stuttgart durchgeführt und vom Institut für Flugmechanik und Regelungstechnik der Universität Stuttgart (IFR) betreut.